Haftungsausschluss

Schalte dein Smartphone aus, wenn du nicht schlafen kannst

Viele Menschen nehmen ihr Smartphone mit in das Schlafzimmer, lassen es eingeschaltet, um erreichbar zu sein oder nutzen es als Wecker. Doch Du solltest Dein Smartphone nachts ausschalten oder auf den Flugmodus zurückgreifen, denn Handys bergen im Schlafzimmer gesundheitliche Risiken. Welche dies sind, erfährst Du im folgenden Ratgeber.

Wieso solltest Du Dein Smartphones im Schlafzimmer ausschalten?

Wenn Du Dein Smartphone über Nacht nicht ausschaltest, herrscht für Deinen Körper eine ständige Wachsamkeit und Anspannung. Dies wird auch als Hypervigilanz bezeichnet. Dein Gehirn erwartet unbewusst einen Anruf, eine SMS, Whatsapp oder sonstige Nachricht, da die Möglichkeit besteht, dass Dich irgendwer versucht zu erreichen. Dein Gehirn möchte dem Smartphone Aufmerksamkeit schenken, wodurch Dein Schlaf leichter und störungsanfälliger ist. Dadurch wird Dein Entspannungs- und Erholungseffekt, der während der Nachtruhe erreicht werden soll, beeinträchtigt.

Dein Handy auf lautlos zu stellen, ist vielleicht etwas besser, als dass Du durch irgendwelche Anrufe oder Nachrichten aus dem Schlaf gerissen wirst. Letztendlich jedoch verführt es Dich dazu, nachts nach Deinem Smartphone zu schauen, ob jemand versucht hat, Dich zu erreichen oder Dir geschrieben hat. Daher solltest Du das Gerät während des Schlafens ausschalten. Gönn dir selbst die Ruhe, die Dir durch die ständige Erreichbarkeit abhanden gekommen ist.

Auch die Beleuchtung des Smartphones stört Deine Nachtruhe

Wenn Du nachts aufwachst, verspürst Du vielleicht den Wunsch, auf Dein Smartphone zu schauen. Doch dies solltest Du nicht tun, denn es wird Deinen Schlaf stören, da auch das blaue Licht, welches Mobiltelefone, Smartphones und Tablets ausstrahlen, als gesundheitliches Risiko gilt. Das blaue Licht hat die gleiche Wellenlänge, über die ebenso das Tageslicht verfügt, das bekanntermaßen eine wachmachende Wirkung hat. Es hat einen stimulierenden Effekt und beeinträchtigt Deinen natürlichen Schlafrhythmus, denn es lässt Deinen Körper glauben, dass es Tag sei. Diese Information wird an Dein Gehirn weiter gegeben. Das blaue Licht blockiert die Melatonin-Ausschüttung. Hierbei handelt es sich um das Einschlafhormon, sodass Du nicht einschlafen kannst.

Neue Smartphones blenden im ausgeschalteten Zustand die Uhrzeit ein. Selbst dieses schwache Licht reicht aus um deinen Schlaf zu stören. Übrigens bieten neue Handys oft die Möglichkeit einen Blaufilter einzuschalten. Gerade die neuen Samsung Smartphones bieten diese sinnvolle Funktion. Wenn Du also partout nicht auf deinen mobilen Begleiter verzichten möchtest, prüfe wenigstens ob du auch den Blaufilter nutzen kannst.

Lade Dein Smartphone nicht im Schlafzimmer

Viele von uns haben sich den gesamten Tag mit dem Smartphone beschäftigt und abends wird es neben dem Bett an das Ladekabel angeschlossen. Doch es gibt Diskussionen darüber, ob das Laden des Handys schädlich ist. Lade Dein Smartphone am besten nicht im Schlafzimmer, denn Elektrosmog wird als kritisches Argument genannt. Einem eventuell vorhandenen Elektrosmog kannst Du entgegenwirken, indem Du Dein Smartphone in einem anderen Raum auflädst, um davon verschont zu bleiben.

Was gibt es eigentlich für Theorien bezüglich Elektrosmog?

Viele Menschen beunruhigt es, dass wir inmitten von elektromagnetischen Feldern leben. Zu Recht, denn die Handystrahlung soll, ähnlich wie Röntgenstrahlen, gesundheitsschädlich sein. Bei den Handystrahlen handelt es sich um elektromagnetische Felder bzw. Wellen, die von den Smartphones und den Antennen der Mobilfunk-Basisstationen ausgehen. Aus einer Studie von Michael Witthöft, dem Psychoplogen von der Mainzer Johannes Gutenberg Universität stammen folgende Erkenntnisse: Die Teilnehmer der Studie wurden über schwerwiegende gesundheitliche Risiken durch Funkwellen informiert.

Im Anschluss wurden sie einer WLAN-Signalquelle ausgesetzt. Mehr als 50 Prozent der Teilnehmer klagte danach über körperliche oder psychische Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schwindel. Zudem kann laut der US-Studie National Toxicology Program ein erhöhtes Krebsrisiko nicht ausgeschlossen werden. Dies gilt übrigens auch für Tablets. Handys, Smartphones und Tablets mit den Standards UMTS oder LTE sind strahlungsärmer als GSM.

Ich selbst war elektrisch aufgeladen durch mein ladendes Smartphone

Letztes Jahr habe ich unfreiwillig für einen kleinen Schreckmoment bei meiner Freundin gesorgt. Wir lagen abends kurz vor dem Schlafengehen im Bett und ich habe noch ein wenig mit meinem Smartphone E-Mails gecheckt. Das Smartphone war an das Ladekabel angeschlossen. Plötzlich zuckte meine Freundin zusammen und meinte, meine Haut fühle sich komisch elektrisch“ an. Ich wusste nicht was Sie meinte, aber hatte direkt den Verdacht, dass es mit meinem Smartphone zu tun hatte. Als Sie das Handy in die Hand nahm, habe ich das gleiche bei Ihr gespürt. Sie war wie elektrisch geladen.

Man kennt das manchmal von Lampen: man fasst das Metall an und es fühlt sich an als würde Strom in den eigenen Körper übertragen. Am nächsten Tag haben wir dann getestet ob das von der Steckdose oder vom Ladekabel herrührte. tatsächlich war es das Ladekabel, welches offensichtlich zu viel Strom leitete. So viel Strom, dass der mit dem Handy in der Hand gleich mit geladen wurde. Dass das nicht sonderlich gesund sein kann, kannst du dir vorstellen.

Das war der Moment an dem ich überdacht habe, ob es sinnvoll ist mein Handy zu laden oder überhaupt aktiv zu lassen während ich daneben im Bett liege. Wenn ein Ladekabel eine solche Wirkung hat, welche Wirkung hat dann Strahlung neben meinem Kopf? Ich kann es nicht sagen und auch Studien sind hier nicht 100% sicher. Ich nutze zwar mein Smartphone noch abends vor dem Schlafengehen. Aber danach wird es sowohl lautlos, als auch in den Flugmodus versetzt um nicht mehr zu strahlen. Geladen wird es tagsüber.

Wie kannst Du die Strahlenbelastung (am Bett) senken?

  • Telefoniere mit einem Headset
  • Schalten das Handy und Tablets Nachts aus oder in den Flugmodus
  • Lade das Handy und Tablets nicht am Bett
  • Nutze das Handy und Tablets nicht, wenn du es lädst
  • Surfe nur bei gutem Empfang oder über WLAN im Internet
  • Rufe während des Telefonierens keine E-Mails ab
  • Schalte Deine Hintergrunddaten ab
  • Wähle auf einen ausreichenden Abstand, wenn Du das Smartphone verwendest oder am Körper trägst
  • Achte beim Kauf Deines Smartphones auf einen niedrigen SAR-Wert (Absorptionsrate). (SAR-Wert von bis zu 0,6 Watt pro Kilogramm strahlungsarm). Der SAR-Wert beschreibt, wie viel Energie das Gewebe des Menschen aus dem elektromagnetischen Feld des Smartphones aufnimmt.

Gilt die Sorge in Bezug auf Elektrosmog auch für normale Telefone oder nur für Smartphones?

Handys stehen seit vielen Jahren im Verdacht, dass sie mit ihren Strahlen gesundheitsgefährdend sein sollen. Doch weißt Du eigentlich, dass das Gleiche auch für Schnurlostelefone gilt, da die Basisstationen ebenso strahlen? Das Bundesamt für Strahlenschutz verweist darauf, dass die schnurlosen Telefone des DECT-Standards oftmals die stärkste Quelle der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung im Haushalt sind. Daher solltest Du entweder kein Schnurlostelefon kaufen, denn dadurch kannst Du die Strahlenbelastung verringern. Oder du solltest zumindest darauf achten, dass dein Telefon nicht im Schlafzimmer steht. Auch nicht die Basisstation.

Fazit

Laut Umfragen nimmt nahezu jeder zweite sein Handy nachts mit an sein Bett, damit keine Anrufe oder Nachrichten verpasst werden. Doch dies birgt verschiedene Gefahren, denn Smartphones stören den Schlaf. Verzichte daher darauf. Sie halten Deinen Geist beschäftigt und hindern Dich daran, einzuschlafen, abzuschalten und zu entspannen. Dabei ist ein ausreichender Schlaf überaus wichtig, um fit und gesund zu bleiben. Falls Du Dein Smartphone als Wecker verwenden möchtest, stelle es nachts in den Flugmodus. Die Tipps hier gelten übrigens auch für andere Geräte wie Tablets, Laptops, Funkwecker, Radios, etc. Alles was funkt und geladen werden kann, stört tendenziell Deinen Schlaf. Je reduzierter Dein Schlafzimmer ist, desto besser.


Experteninterview mit Prof. Dr. Penzel von der Charité Berlin

Herr Prof. Dr. Penzel,
auf dieser Webseite lasse ich ausgesprochene Experten zum Thema Schlaf zu Wort kommen. Vielen Dank, dass auch Sie sich für ein kurzes Interview bereitgestellt haben. Vielleicht stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor, wer Sie sind und was Sie machen?

Mein Name ist Thomas Penzel. Ich bin Schlafforscher und arbeite als wissenschaftlicher Leiter des Interdisziplinären schlafmedizinischen Labors der Charité Universitätsmedizin Berlin.

Auf dieser Webseite dreht sich alles um den Schlaf. Um die Optimierung des eigenen Schlafs und die Behebung von klassischen und auch neuartigen Ursachen für Schlafstörungen. Was würden Sie meinen, haben sich die Ursachen für Schlafprobleme in den letzten Jahren verändert oder leiden wir noch unter den selbigen wie unsere Eltern und Großeltern?

Viele Ursachen haben sich nicht verändert, Lärm Licht, Stress, emotionale Belastungen gab es auch früher. Manche Ursachen, wie nächtliches Fernsehen, Social Media, Handy, also technische Neuerungen sind hinzu gekommen.

Sie sind Herausgeber der Fachzeitschrift „Somnologie – Schlafforschung und Schlafmedizin“. In der Juniausgabe 2017 geht es um „Neue Methoden und Technologien in der Schlafmedizin“. Welche sind damit gemeint und wie vielversprechend sind die Ansätze?

Ich war bis Dezember 2016 Herausgeber der Somnologie, jetzt sind das die Kollegen Arzt aus Regensburg und Spiegelhalder aus Freiburg. In der Juniausgabe 2017 habe ich in der Tat neue Beiträge zu Methoden und Technologien zusammen getragen. Es handelt sich um neue Methoden zur Untersuchung des Schlafes, zum Teil sogar mit kontaktlosen Technologien und es handelt sich um neue Methoden zur Therapie von Schlafstörungen, zum Teil unter Einsatz von Telemedizin und neuen Erkenntnissen der Medizintechnik, Pharmakologie und Psychologie.

Im Rahmen Ihrer Laufbahn, welche Ursachen sind für die meisten Schlafstörungen verantwortlich und wie sollte diesen begegnet werden?

Wir unterscheiden bei den Ursachen zwischen äußeren und inneren Ursachen. Und wir unterscheiden zwischen kurzfristigen und langfristigen Schlafstörungen. Vorübergehende Schlafstörungen können ganz normal sein. Ein schlechter empfundener Schlaf mit dem Alter ist ebenfalls normal. Nur wenn die Störungen chronisch werden und das berufliche oder soziale Leben massiv beeinträchtigen, dann muss man ärztliche Hilfe suchen. Wir kennen 66 schlafmedizinische Diagnosen. Insomnie und Schlafapnoe sind sicher die häufigsten,

Die Digitalisierung unseres Alltags stellt uns vor besondere Herausforderungen. Das betrifft auch den Schlaf, der durch digitale Begleiter immer mehr gestört wird. Was sollten wir unseren Kindern diesbezüglich raten, wenn wir merken, dass sie Probleme mit dem Schlafen haben?

Der Schlaf muss keineswegs durch digitale Begleiter gestört werden. Vielmehr ist der angemessene Umgang entscheidend. Und genau den angemessenen Umgang sollte man den Kindern beibringen. Ich weiß, dass das einfach klingt und in der Umsetzung schwer ist.

Können technische Helfer heutzutage auch den Schlaf unterstützen? Was halten Sie von schlafüberwachenden Apps, Lampen die das Einschlafen erleichtern sollen oder auch Kissen, die Atemgeräusche und -bewegungen imitieren?

Dabei handelt es sich um schöne neue technische Erfindungen und Spielereien. Wem solche Helfer beim Schlafen helfen, der möge sie nutzen. Wen sie aber stören, der sollte sie vermeiden. Fast keine Helfer sind wissenschaftlich untersucht,  so dass ich dazu leider keine wissenschaftlich begründeten Aussagen machen kann.

Zum Schluß haben Sie noch Gelegenheit meinen Lesern ein paar Geheimtricks für besseren Schlaf zu verraten. Wie schaffen Sie es immer gut zu schlafen?

Geheimtricks gibt es keine. Wenn man nach einem erfüllten Tag müde und erschöpft ist, dann schläft man auch gut. Ich habe da keine Probleme. Für alle die die Probleme haben, haben wir unter www.dgsm.de einen Ratgeber mit Regeln der Schlafhygiene zur Verfügung gestellt.

Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview!

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