Das Herz pumpt im gesunden Zustand pro Minute circa fünf Liter Blut und versorgt damit die Organe und Muskeln mit Sauerstoff, Eiweißen und Nährstoffen. Ein ungesunder Lebenswandel kann jedoch die Funktionsfähigkeit ganz erheblich beeinträchtigen. Dazu gehören Schlafstörungen, die Kreislauf-Probleme begünstigen und dem Herzen schaden können. Ein gestörter Schlaf kann dein Herz stören und das gestörte Herz wiederum den Schlaf stören. Diesen Teufelskreis solltest du versuchen, zu durchbrechen.
Schlecht schlafen schadet dem Herzen
Nachts erholt sich dein Körper, um neue Energie zu sammeln. So laufen verschiedene Körperfunktionen nur auf Sparflamme. Dies ist völlig normal. Unterbrechen Herzrhythmusstörungen die Schlafphasen der Ruhe, schüttet der Körper Stresshormone aus und der Blutfluss schwankt. Dies stört den Schlaf erheblich und ist für das Herz nicht gut. Schlaflose Nächte können deinem Herzen schaden, wie viele Studien nahe legen. Dies zeigt sich auch in vielen Berufen, denn bei Ärzten beispielsweise sind nach einer Schicht von 24 Stunden der Blutdruck und die Herzschlagfrequenz viel höher als vor Dienstantritt. Diese Symptome können langfristig gesehen zu gefährlichen Folgeerkrankungen des Herzens führen.
Chronisch schlecht schlafen erhöht das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle
Die Gründe für das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen durch Schlafstörungen liegen darin, dass die Aktivität des sympathischen Nervensystems verstärkt wird. Langfristiger kurzer Schlaf produziert außerdem Hormone und Chemikalien in deinem Körper. Diese erhöhen das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Zudem schütten die Nebennieren Stresshormone aus und die Entzündungsaktivität im Körper kann erhöht werden. Dies lässt den Blutzuckerstoffwechsel ansteigen und die Gefäßverkalkung wird begünstigt. Gleichzeitig wird die Freisetzung von wichtigen Hormonen gestört.
Welche Herz-Krankheiten sind wahrscheinlicher bei Schlafstörungen?
Durch Schlafstörungen steigt das Risiko für die Herzgesundheit an:
- Schlechter Schlaf wird beispielsweise mit Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzinsuffizienz in Verbindung gebracht.
- Das Gleiche gilt für Herzrhythmusstörungen, aufgrund derer der Körper auch nachts vermehrt Stresshormone ausschüttet, die einen erholsamen Schlaf natürlich erschweren.
- Zudem ist eine Herzmuskelschwäche möglich, da die Leistungskraft des Herzens verringert ist. Betroffene wachen in diesem Fall nachts oft auf, denn der Körper möchte die Aktivität des Herzens erhöhen, damit der Blutkreislauf nicht unterversorgt ist.
- Schlafstörungen können koronare Herzerkrankungen begünstigen. Die Arterien sind bei dieser Erkrankung verengt, wodurch weniger Blut und Sauerstoff zum Herzen gelangt.
- Es kann sogar zu einem Herzinfarkt oder einem chronischen Herzversagen kommen, womit natürlich ein erhöhtes Sterberisiko einhergeht.
- Zudem kann ein Mangel an Schlaf das Risiko für Schlaganfälle erhöhen.
Wenn du nachts weniger als sechs Stunden schläfst oder einen gestörten Schlaf hast, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Herzkrankheit rund 47 Prozent höher. Das Risiko, einen Schlaganfall zu entwickeln, ist um 15 Prozent erhöht. Du solltest daher unbedingt etwas dagegen tun, um diese lebensbedrohlichen Gefahren zu vermeiden.
Mittagsschlaf verringert Herzinfarkt-Risiko
- Herzrasen
- Atemnot
- Kurzatmigkeit
- und Schmerzen
in der Brust sind die ersten Anzeichen dafür, dass dein Herz nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Du solltest pro Nacht ungefähr sieben Stunden schlafen, um deine Gesundheit zu schützen und die Risiken von chronischen Krankheiten zu reduzieren. Ein Mittagsschlaf kann helfen, da er das Herzinfarkt-Risiko verringert. Es genügt ein Nickerchen von 15 bis 30 Minuten, denn ein längeres Schlafen macht dich eher müde.
Bei Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Problemen den Arzt aufsuchen
Bis zum gewissen Grad und vor allem, wenn es nur kurzfristig ist, ist schlecht zu schlafen, kein Grund zur Sorge. Jeder kennt dies wahrscheinlich hin und wieder. Wenn du jedoch längere Zeit schlecht schläfst, tagsüber müde bist und dein Wohlbefinden und deine Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sind, solltest du einen Arzt aufsuchen. Dies gilt umso mehr, wenn du Symptome feststellst, die für Herz-Kreislauf-Probleme sprechen, die eventuell aus den Schlafstörungen resultieren. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er kann an entsprechende Fachärzte (z.B. ein Schlafinstitut) überweisen, die auf Herz-Kreislauferkrankungen oder Schlafmedizin spezialisiert sind. Eine Untersuchung im Schlaflabor kann dabei helfen, die Schlafstörung genau zu diagnostizieren und zu behandeln. Vor allem Patienten mit Bluthochdruck und schlechten Langzeitwerten beim Blutdruck sollten im Schlaflabor untersucht werden.
Fazit
Schlafstörungen erhöhen den Blutdruck und steigern das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in Deutschland die Todesursache Nummer eins sind. Wenn du über einen längeren Zeitraum nicht einschlafen kannst und nachts immer wieder wach wirst, solltest du dies daher nicht als eine harmlose Befindlichkeitsstörung abtun. Bei Schlafstörungen ist es grundsätzlich wichtig, nach den Ursachen zu suchen, denn wie du siehst, können sie viele negative Auswirkungen haben.