Gesunder Schlaf ist wichtig, doch im vermeintlich sauberen und reinen Schlafzimmer können Schadstoffe und somit große Gefahren lauern. Sie können deine nächtliche Ruhe ganz empfindlich stören. Nachfolgend erfährst du, welche Schadstoffe dies sind und wo sie enthalten sein können. Zudem wird erläutert, wie du herausfinden finden kannst, ob sich in deinem Schlafzimmer Schadstoffe befinden und welche Auswirkungen sie haben können.
Schadstoffe in Matratzen, Decken, Kissen und Bettwäsche
Viele Matratzen, Decken, Kissen und Bettwäsche, in denen Kunststoffe enthalten sind, können Schadstoffe wie Lösungsmittel, Pestizide, Formaldehyd und Weichmacher abgeben und somit die Gesundheit gefährden. Die Substanzen gelangen über deine Atmung oder Haut in deinen Körper. Hier belasten sie insbesondere die Nieren und Leber und können zu Reizungen der Atemwege, Augen und Haut führen. Auch Allergien, Kopfschmerzen und Übelkeit sind möglich. In bedruckter Bettwäsche können sich ebenso schädliche Stoffe wie Schwermetalle befinden, beispielsweise Chrom. Sie können das Immunsystem schwächen.
Schlecht schlafen durch Schadstoffe in Möbeln
Aus Spanplattenmöbeln, insbesondere wenn sie gefärbt, lackiert oder kunststofffurniert sind oder über synthetische Oberflächen verfügen, können Formaldehyd sowie Binde- und Lösungsmittel ausdünsten. Damit ist die Raumluft mit Schadstoffen belastet. Die gesundheitsschädliche Wirkung des Formaldehyds ist längst bekannt. Viele Gifte werden durch Körperwärme und -feuchtigkeit freigesetzt und damit direkt eingeatmet und dies Jahre oder Jahrzehnte lang.
Schlafprobleme durch Schimmel
Auch Schimmel ist gesundheitsschädigend und Schimmel im Schlafzimmer ganz besonders, denn hier verbringen wir durchschnittlich acht Stunden pro Nacht. Je mehr Feuchtigkeit in der Wohnung oder im Haus vorhanden ist, desto größer ist auch das Risiko für Schimmel. Nachts schwitzen und atmen wir eine Menge Wasser aus. Hinzu kommt das Wasser aus anderen Quellen wie Zimmerpflanzen. Ein Fehler ist es auch, das Schlafzimmer indirekt mit heizen zu wollen, indem die Tür offen gelassen wird. Dann strömt aus allen Teilen feuchtwarme Luft in das Schlafzimmer. Die Folge ist, dass das Wasser an den kalten Wänden kondensiert, da kühle Luft die Feuchtigkeit schlechter bindet als warme Luft. Dies sind gute Zustände für Schimmelpilze. Die Schimmelpilze können sogar die Matratzen besiedeln. Sie fördern allergische Reaktionen und Infektionen der Atemwege. Lüfte morgens und abends fünf bis zehn Minuten lang gründlich bei weit geöffnetem Fenster. Lasse den Raum nicht zu sehr auskühlen.
Einschlafprobleme durch Feinstaub
Feinstaub kann die Raumluft ebenso belasten. Er soll gesundheitlich schädlicher sein als bisher angenommen. Du kannst die Staubbelastung im Schlafzimmer und natürlich auch in anderen Räumen verringern, wenn du bewusst lüftest. In den Städten ist die Feinstaubbelastung bei regnerischem und windigem Wetter geringer. Eine gute Möglichkeit ist zudem ein freistehender Luftreiniger, denn er säubert die Raumluft bis zu 99 Prozent von Partikeln. Sie wird angesaugt und durch integrierte Filter geleitet. Diese sind in der Lage, feinste Partikel und Schadstoffe aufzufangen. Danach wird die gereinigte Luft wieder aus dem Luftreiniger geleitet. Du solltest trotz Luftreiniger dennoch weiterhin regelmäßig lüften. Die gereinigte Luft ist keine frische, sondern nur eine wiederaufbereitete Luft.
Elektrosmog vorbeugen gegen Schlaflosigkeit
Die Bildung von Elektrosmog ist eine große Gefahr im Schlafzimmer. Die Rede ist von den elektrischen oder magnetischen Feldern, die dort entstehen, wo du elektrische Geräte betreibst. Davon geht eine Strahlung aus, zum Beispiel von Computern, Handys, Fernsehern oder Radioweckern. Auch wenn die größte Belastung in der Nähe der Geräte auftritt, genügt es nicht, wenn du dein Smartphone in das Regal neben deinem Bett legst und nun hoffst, dass die Strahlung nicht durch die Seitenwand gelangt. Sie ist in der Lage, die meisten Materialien zu durchdringen. Schalte dein Handy daher aus oder in den Flugmodus. Der Elektrosmog begünstigt einen unruhigen Schlaf und weitere gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme. Wenn du die Geräte nicht aus dem Schlafzimmer verbannen kannst, achte darauf, dass der Abstand zwischen Bett und Gerät mindestens ein Meter beträgt.
Wie kannst du es herausfinden, ob Schadstoffe enthalten sind?
Wenn du neue Möbel, Matratzen oder anderes kaufst, solltest du ruhig deiner Nase trauen. Riechen diese sehr unangenehm, ist es ein Anzeichen dafür, dass bei der Herstellung chemische Stoffe zum Einsatz gekommen sind. Lasse daher neu erworbene Matratzen oder Möbel lange genug auslüften, bevor du sie benutzt. Wenn du sicher gehen möchtest, achte beim Kauf auf Umweltzeichen oder -siegel wie der „Blaue Engel“. Dann weißt du, dass bei der Herstellung keinerlei gesundheitsschädliche Stoffe zum Einsatz gekommen sind. Wähle auch beim Erwerb von Farben, Tapeten oder Teppiche ökologisch unbedenkliche Produkte.
Welche Auswirkungen haben die verschiedenen Schadstoffe im Schlafzimmer?
Eine verunreinigte Raumluft kann viele Beschwerden verursachen, beispielsweise:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- grippeähnliche Symptome
- Unbehagen
- Allergien und Hautirritationen
- Schleimhautreizungen
- Atemwegserkrankungen
- Magen- Darm-Beschwerden
- Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen
- Augentrockenheit
Die schädlichen Einflüsse der Chemikalien sind insbesondere auf das Immun-, Nerven- und Hormonsystem sehr groß. Die schadhaften Substanzen stehen sogar unter Verdacht, langfristig gesehen schwerwiegende Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Krebs auslösen zu können. Das Risiko für eine Unfruchtbarkeit soll ebenso ansteigen.
Wie kannst du Schadstoffe vermeiden?
Massivholz und biologische Fasern kaufen
Bei den Betten und Schränken sind Vollholzmöbel empfehlenswert. Vollholz ist zudem feuchtigkeitsregulierend. Dies trägt zur Verbesserung des Raumklimas bei. Die Matratzen, Decken und Kissen sollten aus biologischen Naturfasern sowie die Bettwäsche aus 100 Prozent Baumwolle bestehen und aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
Draußen rauchen und Teppichböden verwenden
Raucher sollten draußen rauchen, um die Luftbelastung gering zu halten. In anderen Fällen sollte mehrmals täglich gelüftet werden. Teppichböden verbessern die Raumluft, denn der Staub aus der Raumluft setzt sich darin fest. Du solltest sie jedoch regelmäßig saugen.
Gut lüften
Sorge für eine bessere Raumluft, indem du regelmäßig gut lüftest. Dadurch wird die Feuchtigkeit im Schlafzimmer reduziert, sodass die Schimmelgefahr abnimmt. Zudem werden durch das Lüften Schadstoffe nach draußen geleitet. Auch Luftreiniger sind in der Lage, die Luft im Raum schadstofffreier zu machen, indem sie die gesundheitsschädlichen Substanzen entfernen. Die modernen Geräte saugen die Luft an, filtern sie und geben sie im Anschluss gereinigt an das Zimmer ab. Nicht nur Allergiker profitieren davon.
Es ist aber auch wichtig, die Ursache zu bekämpfen. Wenn du beispielsweise den Verdacht hegst, dass sich Schimmel gebildet hat, sollte dieser entfernt werden. Daneben solltest du dich beim Einkaufen bewusst für Produkte mit einem entsprechenden Gütesiegel entscheiden.
Fazit
Dies waren die verschiedenen Schadstoffe und deren Auswirkungen, die sie haben können. Grundsätzlich ist die Empfindlichkeit der Menschen gegenüber Luftschadstoffen individuell sehr verschieden. Manche reagieren bereits auf geringste Mengen mit verschiedenen Beschwerden.