Der Körper kommt tagtäglich mit Bakterien, Viren und anderen schädlichen Stoffen in Kontakt. Doch davon merken wir meist nichts, zumindest nicht, wenn das Immunsystem stark und stabil ist. Dann bekämpft es sie. Doch das Immunsystem kann durch Schlafprobleme geschwächt werden, was natürlich verschiedene gesundheitliche Risiken verbirgt. Wieso ist dies so und was passiert im Körper? Was kannst du selber tun und wie kannst du dein Immunsystem stärken?
Wer schlecht schläft wird häufiger krank
Wer ausgeruht und erholt den Tag beginnt, ist leistungsfähiger und weniger anfällig für Erkältungen und andere Erkrankungen. Der Grund hierfür ist ein starkes Immunsystem. Während des Schlafs regeneriert sich der Körper und füllt seine Energiereserven auf. Mehrere Studien haben verdeutlicht, dass die Zahl der Abwehrzellen durch Schlaflosigkeit deutlich verringert wird. Die Folge ist ein schwaches Immunsystem, das dich nicht mehr so gut vor Viren und Bakterien schützen kann und Krankheitserreger somit ein leichtes Spiel haben.
Wer häufig zu wenig oder schlecht schläft, der riskiert, dass sein Immunsystem angeschlagen und geschwächt ist. Eine erhöhte Infektanfälligkeit ist unter anderem die Folge.
In Studien werden häufig eine erhöhte Infektanfälligkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht mit Schlafproblemen in Zusammenhang gebracht. Wer nachts weniger als sieben Stunden schläft, hat ein drei Mal höheres Risiko für Erkältungen als Menschen, die mindestens acht Stunden schlafen. Man kann also sagen, dass Menschen die oft schlecht schlafen, im Schnitt häufiger krank werden. Oder andersherum gesprochen, wenn du häufig Erkältungen hast, solltest du prüfen, ob dein Schlaf ausreichend und erholsam ist.
Wieso wird man häufiger krank, wenn man Schlafprobleme hat?
Das Immunsystem, also unsere körpereigene Abwehr, läuft ganztägig auf Hochtouren. Es hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen, die sich auf Nacht und Tag verteilen. Tagsüber ist es vor allem damit beschäftigt, Krankheitserreger abzuwehren und somit Infektionen zu verhindern. Nachts muss sich das Immunsystem von der Vielzahl an Reizen auf den Organismus regenerieren. Doch das kann es nur bei einem gesunden und erholsamen Schlaf. Bei Schlafproblemen kommt es in der Folge zu einem geschwächten Immunsystem, das ohne Schlaf nicht optimal funktioniert. Schlaf stärkt dein Immunsystem. Die Redewendung „Schlaf dich gesund“ verdeutlicht, wie wichtig der Schlaf für das Immunsystem ist.
Schlechter Schlaf schwächt die Abwehrkräfte
Hormonelle Vorgänge im Schlaf verbessern die Bildung von Antikörpern. Wenn du schlecht schläfst, schwächst du somit die körpereigene Abwehr. Nur wenn du liegst und schläfst, kann sich dein Körper von den Anstrengungen und Belastungen des Tages erholen, was vor allem in den Tiefschlafphasen geschieht. Gewebeschäden werden repariert, Heilungsprozesse werden in Gang gesetzt, die Organe und Zellen mit neuen Brennstoffen versorgt.
Verschiedene Hormone werden ausgeschüttet, damit die Zellen wachsen und repariert werden, während unregelmäßiger Schlaf dein hormonelles Gleichgewicht verändert. Der Körper wird im Schlaf entgiftet, der Stoffwechsel angeregt und es werden Wachstumshormone und immunaktive Stoffe ausgeschüttet, die das Abwehrsystem stärken und somit die Chance erhöhen, Infektionen zu bekämpfen. Bei Schlafmangel sollen zudem Gene aktiviert werden, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind.
Wird das Immunsystem schon nach kurzer Zeit geschwächt oder erst durch chronische Schlafprobleme?
Laut Untersuchungen reagieren die Antikörper schon nach sechs Tagen Schlafmangel nicht mehr so schnell bzw. es sind viel weniger vorhanden. Dies verdeutlicht, dass auch ein kurzzeitiger Schlafmangel dein Immunsystem deutlich schwächen kann. In einer Studie wurde bei den Teilnehmern die Konzentration der Antikörper im Blut gemessen. Sie war bei den Probanden, die schlafen durften, doppelt so hoch. Versuche daher, auch einen kurzzeitigen Schlafmangel zu vermeiden.
Was kann man selber tun?
Es gibt viele Tipps für einen guten Schlaf, um gleichzeitig das Immunsystem zu stärken. Dazu gehört körperliche Bewegung an der Luft. Diese ist gut für das Immunsystem, da die Körperzellen beim Sport aktiviert werden und die Durchblutung angeregt wird. Gleichzeitig wird Stress abgebaut, was für einen besseren Schlaf sorgt. Wenn du deine Schlafprobleme nicht selbst beseitigen kannst, solltest du einen Arzt aufsuchen, denn es gibt viele Ursachen für schlechten Schlaf. Auch Krankheiten können ein Auslöser sein. Es ist wichtig, etwas dagegen zu tun, um das Immunsystem nicht weiter zu schwächen und in der Folge krank zu werden. Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt.
Wie kann man das Immunsystem stärken?
- gesunde und ausgewogene Ernährung
- Antioxidantien (Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe) aus frischem Obst und Gemüse, da sie die Zellen vor freien Radikalen schützen und dadurch das Immunsystem entlasten
- Bewegung zur Stärkung der Abwehrkräfte
- Entspannung als Ausgleich zum Stress
- Stärkung des Immunsystems mit pflanzlichen Mitteln wie Sonnenhut
Fazit
Ein gesunder, ausreichend langer Schlaf ist sehr wichtig, denn er fördert das Immunsystem und kann Infektionen und andere Erkrankungen vorbeugen. Guter Schlaf beschleunigt zudem die Genesung von Krankheiten. Schlafmangel hingegen macht auf Dauer krank, denn während des Schlafs finden verschiedene Auf- und Abbauprozesse statt. Wenn du täglich sieben bis acht Stunden schläfst, gibst du deinem Körper genügend Zeit, sich zu erholen.
